Vielleicht interessiert
es euch, wie unsere Onlinezeitung "Rainbow" damals entstanden ist?
Es war in den Jahren 1998/1999. Da ich
damals als Lehrer Auszubildende unterrichtet habe, kam mir der Gedanke, eine
Onlinezeitung "Von Azubis für Azubis" zu machen. Ich fand auch einige
Interessierte an meiner Schule. Leider waren aber diese Azubis nicht immer zur
gleichen Zeit alle anwesend, so dass es mir letztlich nicht gelungen ist alle
Interessierte gleichzeitig zur Gestaltung einer solchen Webseite an einen Tisch
zu bekommen.
In dieser Zeit lernte ich Christiane (Jg. 1989) kennen. Wir sprachen über meine Vorstellungen
einer solchen Onlinezeitung. Sie war sofort von der Idee einer Onlinezeitung,
die hauptsächlich von Kindern gestaltet werden soll, begeistert. Wir trafen uns
oft und entwickelten gemeinsam einen Plan, wie wir
meine Vorstellungen (siehe oben) doch noch realisieren könnten, jetzt aber als
eine "Onlinezeitung von Kindern für Kinder".
Ich brachte das "Wie" ein und Christiane die inhaltlichen Gesichtspunkte.
Letztlich erklärte sie sich bereit, mit mir gemeinsam diese Zeitung ins Leben zu
rufen. Sie war ebenso gespannt wie ich.
„Außerdem soll die Onlinezeitung dazu beitragen, uns Kindern einen Raum zu
geben, wo wir ganz allein oder in Gruppen und vor allem den Erwachsenen zeigen
können, wozu wir in der Lage sind und was wir alles leisten können. Wir wollen,
dass die Inhalte unserer Zeitung nicht von den Erwachsenen ausgewählt und
gestaltet, sondern von uns Kindern, weil eben nur Kinder Kinder richtig
verstehen können.“ (Christiane M.
1999)
Wir besprachen die Inhalte einer solchen
Onlinezeitung und überlegten uns, wie wir zu Mitarbeitern und zu einem Namen für
die Zeitung kommen könnten. Am 1. August 1999 setzten wir den
ersten Hinweis auf unsere neue Onlinezeitung ins Netz.
Die Namensvorschläge reichten von "Sternenkinder" bis "Onlineschnecke". Bis Weihnachten
sollte die "richtige" Zeitung dann online sein.
Die Resonanz unter den Kids war überwältigend.
Durch verschiedene Werbeaktionen gelang es uns, innerhalb kurzer Zeit über 100 interessierte Kinder
aus vielen verschiedenen Ländern für die Zeitung zu gewinnen. Sie schickten uns so viele Artikel, dass wir einfach nicht
bis Weihnachten mit deren Veröffentlichung warten konnten. Aus diesem Grunde
ging unsere Onlinezeitung schon am 1. Oktober 1999 unter dem Namen "Rainbowkids"
online.
"Unser Magazin gibt es nirgends zu kaufen, uns gibt es nur im Internet. Dafür
kann man uns aber auf der ganzen Welt lesen, egal, ob man nun in Deutschland,
Amerika oder Australien vor dem Computer sitzt."
(Christiane M. 1999)
Auch wenn "Rainbowkids" nicht unter den Namensvorschlägen war, so fanden
Christiane und ich diesen Namen doch als den treffendsten.
„Wir haben
sie ‚Rainbowkids“ genannt, weil unser Erkennungssymbol der Regenbogen ist...“
sowie „...weil unsere Mitarbeiter aus vielen verschiedenen Ländern kommen und
weil unsere Themen eigentlich sehr bunt sind.“
(Christiane M. 1999)
Christiane, damals
war sie allen unter dem Namen "Chrissi" bekannt, wurde die erste Chefredakteurin unserer
neuen Onlinezeitung. Knapp 2 Jahre lang war sie dann die "Jüngste
Chefredakteurin Deutschlands".
Als solche trat sie am 10. September 2000 innerhalb der Spielshow "Traumstart"
(mit Michael Schanze) vom ZDF im Fernsehen auf.
Im Frühjahr 2000 änderten wir die Konzeption unserer Zeitung. Der Name "Rainbowkids" sollte nur noch für unsere "Vereinigung
von Kindern und Jugendlichen" stehen, die verschiedene Projekte
bearbeiten. Das wichtigste Projekt sollte dabei unsere Onlinezeitung sein. Deshalb
änderten wir auch den Namen der Zeitung. Ab jetzt hieß sie "Rainbow".
Neben unserer Onlinezeitung lag uns besonders am Herzen, bedürftigen oder
kranken Kindern zu helfen. Die Idee zu einem solchen Projekt entstand nach einem
Interview der „Rainbowkids“ mit dem WDR innerhalb der Bildungsmesse „interdidacta“
im Februar 2000 in Köln. Durch diesen Auftritt in Köln inspiriert, reifte in Christiane der Einfall, dass wir anderen,
hilfsbedürftigen Kindern helfen sollten. In gemeinsamer Arbeit mit mir entstand so die
Urfassung des Projekts „Kinder helfen Kindern“.
(Später wurde dieses Projekt von Claudia Otto zu "MOSAIK
- Kinder helfen Kindern" weiterentwickelt.)
Weitere Projekte entstanden in dieser Zeit: "Das
Backbuch der Rainbowkids" (Ebenfalls eine Idee von Christiane M.
sowie von Frauke Qu.), "Ein Lied für die Rainbowkids", Lieder der Rainbowkids", "Die Rainbowkids-Show",
"Rainbowmodel", "Regionalgruppen", "Zukunft für Mädchen",
"Interviews", "Rainbow-Art". Im Laufe der Jahre konnten wir mehrere dieser
Projekte mehr oder minder mit Leben erfüllen.
Nach fast zwei Jahren erfolgreicher und intensiver, aber auch
anstrengender Arbeit beendete Christiane ihre Tätigkeit als Chefredakteurin bei
"Rainbow".
Corinna
(12 Jahre) wurde ihre Nachfolgerin als Chefredakteurin.
Unter ihrer selbständigen sowie um- und weitsichtigen Leitung wurden vor allem
die Regionalgruppen sowie das Projekt "Kinder helfen Kindern" ausgebaut.
„... ‚Rainbow’ ist außerdem keine Pflicht, sondern Hobby, jedoch ermöglicht es
euch, dass ihr später besser mit dem Computer umgehen könnt und dass ihr lernt,
in einer Gemeinschaft zu arbeiten. Wir Kinder gestalten Seiten, schreiben
Berichte und denken uns die Themen aus. Wir können die fertigen Seiten sogar
schon ins Internet hochladen. So lernen wir langsam, aber sicher, mit dem
Computer umzugehen und uns neue Wege zu unseren Zielen zu bahnen.. In ‚Rainbow’
hat jedes Kind Rechte und darf seine Meinung vertreten, ... Keiner braucht Angst
zu haben, dass er etwas falsch macht, jeder hat seine eigene Meinung, die er uns
klar machen soll.“ (Corinna D. 2001)
„... Und eben diese Kinder bestimmen allein,
was für Themen in der Onlinezeitung ‚Rainbow’ stehen sollen, wie diese
´rübergebracht werden und damit natürlich auch wie das Layout der Zeitung
gestaltet werden soll. So wird ein gewisses Verantwortungs- und
Selbstbewusstsein aufgebaut. Man kann seine eigenen Ideen und damit auch sich
selbst verwirklichen, lernt in der Gruppe zu arbeiten, mit anderen Kindern und
Jugendlichen klarzukommen und deren Meinungen zu akzeptieren.“ (Julia K.
2001)
Für unsere Arbeit und für die Idee einer
"Onlinezeitung von Kindern für Kinder" wurden wir im
Januar 2002 mit dem
Heinz-Westphal-Preis
2001 (2. Preis) ausgezeichnet.
Die Auszeichnungsveranstaltung fand in Berlin statt. Auf dem Foto sind neben mir die damalige Chefredakteurin Corinna D. sowie die Bundesministerin Christine Bergmann zu sehen.
Von dem erhaltenen Preisgeld zeichneten wir danach
"rainbowintern" drei unserer verdienstvollsten Mitarbeiter aus: Christiane
M. (Mitbegründerin von RAINBOW, Julia K. (stellv. Chefredakteurin)
sowie Corinna D. (amtierende Chefredakteurin).
Das Onlinemagazin "Rainbow" erschien danach noch
über 5 weitere Jahre ziemlich erfolgreich unter der Leitung der folgenden
Chefredakteurinnen: Jessica & Melanie, Marina und
Stefanie.
So, das war sie - die
Entstehungsgeschichte unserer Onlinezeitung. Wenn ihr noch Fragen zu "Rainbow"
habt, dann schreibt mir einfach:
gondram@otto-triebes.de
Ich danke meiner Frau Regina für all die Hilfe
und Unterstützung, die sie mir im Laufe der "Rainbow-Jahre" hat zu teil werden
lassen.
P. S.: Leider musste ich RAINBOW
nach 8 Jahren wunderbarer Arbeit schließen, obwohl wir unser Profil inzwischen
auch auf Jugendliche erweitert hatten. Es gab nur noch wenige Kinder und
Jugendliche, die bereit waren, intensiv und vor allem kontinuierlich an einem
solchen "Internet"-Projekt mitzuarbeiten bzw. denen es durch Ihre Eltern erlaubt
wurde.
Peter Otto alias Gondram
(Gründer und Herausgeber des Onlinemagazin für Kids & Teens "RAINBOW")
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