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Kindermedienkonferenz in Köln
06. -
08.12.2006
„Hauptsache
bunt, Hauptsache leicht, Hauptsache lustig – viel zu häufig gilt in den
Redaktionen der Kindermedien das ebenso schlichte wie bequeme Prinzip. Comics
und Basteltipps füllen Seiten und Sendeminuten. Aber haben Kinder lediglich ein
Recht auf „soft news“? Wer erläutert ihnen die Entwicklungen und Zusammenhänge
einer zunehmend komplexen Welt?
Wie
kinderfreundlich sind Medien wirklich?
Es gilt die richtige
Mischung zu finden zwischen schwierigen Informationen und lockeren Geschichten,
politischen Inhalten, unterhaltenden Elementen und aktuellen Nachrichten. Wie
das geht, wollen wir herausfinden: auf der 1. Kinder-Medien-Konferenz der
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Köln. Hier diskutieren die
Macherinnen und Macher der Medienpraxis mit den Expertinnen und Experten der
Wissenschaft über erfolgreiche Ansätze, neue Ideen, gelungene Beispiele und
Qualitätsstandards für Kindermedien. Schließlich sind Kinder die Zielgruppe
Im Dezember fand die 1. KinderMedienKonferenz in
Köln statt und Rainbow war dabei!
Wir wurden von der Bundeszentrale für politische
Bildung (bpb) eingeladen an der KinderMedienKonferenz teilnehmen und das ließen
wir uns natürlich nicht entgehen.
Der Weg nach Köln war leicht und kaum war man
angekommen, begann am Mittwoch (mittags) auch schon die Konferenz mit einer
Einführung durch den Präsidenten der bpb.
Man hoffe, dass man durch diese Konferenz
Anregungen bekomme, aber diese auch weitergibt.
Die erste Podiumssprecherin war Dr. Maya Götz, die
das Thema behandelte „Was Kinder können: Mediennutzung und –wirkung“:
Inhaltlich ging es um das Medium Fernsehen. Den
Kindern stehen 426 Stunden wöchentlich zur Verfügung. Sie schauen
durchschnittlich 1,5 Stunden pro Tag fern (3-13 Jahre). An diesen Zahlen merkt
man, dass Kinder in einer mediendurchwachsenen Gesellschaften aufwachsen. Was
man aber auch sieht, ist, dass Kinder auswählen müssen und dies auch können. Sie
suchen sich ihre Sendungen aus, die sie interessieren und so wählen sie auch
Zeitschriften u. ä. aus.
Zudem fanden Studien heraus, dass Kinder sich für
detaillierte Informationen interessieren und das in jeglicher Hinsicht. Eine
weitere Studie ergab, dass Kinder heute andere Ängste verspüren als vor rund 10
Jahren. Heute steht an erster Stelle Terrorismus/Krieg und dementsprechend darf
man Kinder nicht mit wenigen Informationen abspeisen, denn das vermindert nicht
die Ängste, sondern vergrößert sie noch.
Das Fazit von Dr. Maya Götz : Kinder sind an
politischen Themen interessiert und das im Detail und nicht nur oberflächlich!
Weitere Podiumsthemen und ihre Sprecher von
Mittwoch:
„Was Kinder wollen: Ergebnisse der
Kindermedienforschung“ (Prof. Dr. Gerhild Nieding, Entwicklungspsychologin)
„Was Kinder sind: Zielgruppe der Zukunft. Und der
Gegenwart“ (Ingo Barlovic, iconkids & youth)
„Was Kinder brauchen: Qualitätsstandards für
Kindermedien“ (Gerd Seiler, Schulen ans Netz)
Donnerstags ging es dann mit den
Podiumsdiskussionen weiter, wobei hier die Kindermediengestalter selbst
auftraten, sich und das was sie machten vorstellten und sich zu dem jeweiligen
Podiumsthema äußerten.
Podium I:
“For Kids only. Erfolgreiche Kindermedien im
Ausland”
(Nathalie Lemaire, „Le journal des Enfants“,
Belgien; Stuart Gunn, BBC Children’s, Großbritannien; Per Bengtsson,
kamratposten, Schweden)
Podium II: „Politik ist Kinderkram“
(Sabine Berthold, Peter Brandt, hanisauland.de;
Stefan Müller, Blinde Kuh; Kai Frohner br-klaro bayrischer Rundfunk; Markus
Mörchen, logo! ZDF, Jürgen Fastbinder, Kinderzeitung des Verbands Deutscher
Lokalzeitungen; Stefanie D., rainbowkids.de)
Podium III: „Mittendrin und voll dabei.
Kindermedien interaktiv“
(Prof. W. Zacharias, Hochschule Merseburg; Sabina
Stampfel, Kindernetz SWR; Thomas Röhlinger, Radijojo; Kristine Kretschmer,
sowieso)
Podium IV: „Wieso? Weshalb? Warum? Kinder in der
Welt des Wissens“
(Dr. Erwin Brunner, National Geographic World; Anja
Bühling, wasistwas.de; Anke Dörrzapf, Willi wills wissen; Gesa Dankwerth,
neuneinhalb, ARD-Kindernachrichten-magazin)
Podium V: „Und Action! Große Aktionen für kleine
Leute“
(Andreas Heine, Radio MK; Susanna Nieder, Der
Tagesspiegel, Berlin; Tobias Gehle, Lilipuz, WDR; Gerd Seiler, Schulen ans Netz;
Harald Heuer, Zeus Kids, Grundschul-projekt; Volker Stennei, Hellweger Anzeiger;
Martin Korte, Westfalenpost)
Nach diesem langen, aber durchaus ergiebigen Tag,
gab es abends noch ein kleines Highlight. Paul Maar, Kinderbuchautor und Ulrich
Limmer, Drehbuchautor sprachen über „Der richtige Stoff. Vom Kinderbuch zum
Kinofilm“
Freitagmorgen folgten noch 3 weitere Podien, bevor
die Konferenz zu Ende ging.
Das war zunächst Rolf Pitsch mit dem Thema „Auf die
Ohren: Hörbücher- Trend bei Kindern“, gefolgt von dem Podium „Prädikat
kinderfreundlich? Die Gesellschaft in der Zukunft“ mit Dr. Marion Gierden-Jülich
(Staatssekretärin im Ministerium für Generationen), Detlef Drewes (Journalist),
Claudia Greiner-Zwarg (stellv. Chefredakteurin Eltern for family), Prof. Dr.
Dagmar Richter (Professorin für Sachunterricht und seine Didaktik an der TU
Braunschweig) und Frank Klasen (Redaktionsleiter Daytime, Super RTL Köln)
Geendet hat die Konferenz mit einer
Redaktionskonferenz mit Inge Seibel-Müller, Julia Muth und Florian Zinnecker!
Insgesamt lässt sich als Fazit sagen:
Kinder interessieren sich für Politik und wollen
über diese auch ausführlich informiert werden. Kinder können mit Medien umgehen,
können bewusst filtern und können sogar selbst Medien für Kinder hervorbringen,
so wie wir (Rainbow).
Es gibt nicht nur Medien, die für Kinder geeignet
sind, obwohl sie diese ansprechen sollen, aber durch eine Konferenz wie diese
lernt man die, die es sind kennen, man lernt schätzen, was andere können und
wollen und kann die Wünsche für das eigene Projekt erweitern oder sogar ändern.
Kindermedien sind wichtig! ! !
Bericht:
Stefanie D.
ehemalige Chefredakteurin von
Rainbow
- 21
Jahre-
Peter Otto alias Gondram
(Gründer und Herausgeber des Onlinemagazin für Kids & Teens "RAINBOW")
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