Ein letzter Tag in Freiheit oder
10 mm ...?
Es ist
vorbei. Ich fass es nicht. Aus. Ende. Fast ein Ganzes Jahr lang. Ich bin
verloren. Was soll ich nur tun? Ich hätte mich besser vorbereiten sollen... Es
ist vorbei. Ich fass es nicht. Aus. Ende. ...
Diese
Gedanken kommen einen zwangsläufig, wenn die
Sommerferien zu Ende
gehen.
Und jetzt hat es auch Bayern erwischt. Morgen beginnt die Schule - ein Grund
sich den letzten Tag so schön wie möglich zu machen.
Hier
unser Tagesplan:
9:00
Treffen
(und ich rede nicht vom netten, schönen 9 Uhr Abend - sondern das fiese, böse 9
Uhr am Morgen.) Einen
Kaffe
zum wachwerden in der Bäckeria.
In die Stadt gehen.
Einen
Latte
Macchiato
bei Franco für Zwischendurch.
Weiter durch die Stadt laufen.
Einen
Latte Macchiato
zum Abschluss.
So kam
es dann auch.
Bei
uns in Nürnberg gibt es drei NanuNanaLäden - mit allerlei Dekozeugs, Kitsch und
Kleinkram. Wir waren
in
allen drei
- und
in
jedem
hab ich
was
gekauft...
Mit drei NanuNana Tüten machten wir uns in ein Schmuckgeschäft. Man muss wissen,
dass ich - seit ich mein
Bauchnabelpiercing
habe - liebend gerne
Piercings anschaue.
Ich hatte mir ja geschworen,
nie
diese Piercings aus Billiglegierungen für 10 Euro zu kaufen
- sondern nur die tollen, desinfizierten - aber
4 mal
teureren Piercerstücke.
Dieser
Schwur wurde in Windeseile vergessen, als ich ein wunderschönes Billig-Piercing
in Form eines chinesischen Zeichens fand.
Einziges Problem: Welche Größe hab ich? Ich tippte ja mal auf 8 mm. Es gab auch
noch 10 und 12. Um nichts Falsches zu kaufen, gingen wir also zu meinem Piercer,
der mal eben maß:
“10 mm
in etwa”
nickte
er freundlich, während ich mit einem netten Lächeln tiefe Depression
unterdrückte. (10 mm? Das ist ein Zentimeter!!!! Ich hätte auf 8 getippt...).
Als wir das Studio verlassen hatten, ging es also los:
“Wie
fühlst du dich jetzt?”
fragte
Chrissi freundlich wie immer.
“Würde
man mir sagen, dass meine Kleidergröße 52 ist, würde ich mich besser fühlen....”
bedrücktes Schweigen.
“Außerdem bin ich der Meinung, dass nur die letzten 2 mm weh getan haben...”
Zu dem
Zeitpunkt war ich den Depressionen erlegen.
“10
mm...”
-
murmeln -
Als wir in dem nächsten Schmuckladen huschten, fanden wir sofort ein
wunderschönes Piercing.
8 mm.
Chrissi zog mich schnell weg, um einem erneuten Schluchzen meinerseits
vorzubeugen, als wir ein - nicht ganz so schönes - aber schönes
10 mm
Piercing
fanden. Wir verabschiedeten uns und ich ging gut gelaunt nach Hause.
(Die
Depressionen wurden gezielt durch den Kauf des Piercings verdrängt).
Dort musste ich - zu meinem tiefen Entsetzten - feststellen, dass
das
Piercing nicht passte
-
zu groß!
Morgen
kaufe ich das tolle blaue
8 mm
Schmuckstück.
Und,
ganz ehrlich? Ich bin froh drum *g*
Eure
Marina (2005/06)
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